Freitag, 1. Dezember 2017

Kissidougou - Macenta

ÉWir verbringen nur eine Nacht bei der Equipe in Kissi, wir werden aber zurückkommen. Es ist so schön, hier unsere Freunde Renate und Emanuel zu treffen, die hier eine grossartige Arbeit tun. Kurz vor Abreise Richtung Macenta zeigt mir Renate noch, wie sie eine Wunde am Bein eines Mädchens mit selber hergestellter Salbe behandelt. Sie hat gute Erfolge damit. Viele Guineer haben offene Wunden infolge Eiweissmangel.
Doch dann verabschieden wir uns schon wieder, zum Glück nur für drei Tage vorerst. Die nächste Strecke ist zwar "nur" 200 km lang, doch nach paar Kilometer guter Teerstrasse wird es zur Schotterpiste mit vielen Löchern. Dies ist gewöhnungsbedürftig und anstrengend. Doch wir sind eine gute Gruppe- Jürg, unser Fahrer und gleichzeitig Leiter der Organisation und ehemaliger Mitarbeiter in Guinea, kann perfekt fahren und gleichzeitig viel über Land, Leute und Projekte erzählen. Da ein Romand mit uns fährt, sind unsere Fahrten gleichzeitig Französischlektionen. Also sind die Fahrten effizient genutzt und die Zeit geht schneller vorbei. Wir lernen enorm viel auch auf diesen stundenlangen Fahrten. Es ist ein besonderes Erlebnis für uns, nach Macenta zu kommen, der Ort, wo vor mehr als dreissig Jahren die ersten Mitarbeiter hier begangen, ein Krankenhaus aufzubauen. 
Wir werden wiederum herzlich von der Equipe empfangen- Peter und ich dürfen bei einer Lernhelferin der Mitarbeiterkinder wohnen. Ein schönes Häuschen auf dem Campus inmitten von vielen tropischen Pflanzen. Hier geht man viel früher zu Bett, man lebt mehr mit der Sonne. Zudem sind wir viel müder, die Hitze und Feuchtigkeit werden das wohl begünstigen. Am nächsten Morgen geht es früh los zum Centre medicale, ein grosses Spital für Lepra- TBC und HIV kranke Menschen. Wir erleben den Nachtwachreport, besichtigen das neu eingeweihte Labor, die Pharmacie, die Orthopädiewerkstatt und die Bettenstation. Für mich ist es besonders spannend, war ich doch auch einmal Pflegefachfrau. Anschliessend dürfen wir mit der Familienfrau Drusilla auf den Markt, um ihr beim Wocheneinkauf zuzuschauen. Hier ist alles nochmals einfacher als in Conakry- die Auswahl karger, die Produktpalette kleiner. Ich staune über die Gelassenheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter. Das alltägliche Leben hier ist mühsamer, viele uns so geläufige Hilfsmittel fehlen, aber ich höre kein Wort der Klage. Das Engagement und die Liebe für das guineische Volk ist stark spürbar.
Dann essen wir den feinen guineischen Reis mit gekochter Ente- sehr gut gewürzt, einfach gut. Wassermelone zum Dessert- die haben gerade Saison.
Siesta ist angesagt, Teamtreffen, ein Hörnlisalat und ein Jassspiel runden den Tag ab. 





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