Freitag, 8. Dezember 2017

Labe

Nach zwei Nächten in Kankan fahren wir früh los Richtung Labe, eine Strecke von knapp 500 Kilometer, für die wir aber auch fast 10 Stunden brauchen. Die Strasse ist dieses Mal gar nicht so schlecht, jedoch recht kurvig, da es jetzt in die Berge geht. Wir erreichen Labe gegen 19.00 h, eine der grössten Städte Guineas, Provinz Hauptstadt des Fouta, wo die grösste Volksgruppe der Peul lebt. Es ist offensichtlich islamischer hier, in jedem Dorf, wo wir durchfahren gibt es eine grosse Moschee und viele verschleierte Frauen.
Heute dürfen wir in einem sehr schön eingerichteten Haus von einem englischen Ehepaar übernachten, das gerade im Urlaub weilt. Es ist spannend, während dieser Reise in verschiedensten Unterkünften zu wohnen. Es geht von sehr einfach (Kakerlaken inklusive) bis schon fast luxuriös, wie das hier der Fall ist. Das erste Mal in diesem Urlaub geniessen wir eine Dusche mit warmem Wasser, wenn auch der Wasserdruck sehr niedrig ist. Apropos Wasser: es gibt in den besseren Häusern Wasser von der Stadt, sofern die Wasserpumpe läuft, das heisst, wenn Strom vorhanden ist. Die meisten Leute haben für den Notfall einen Brunnen im Garten, damit man dort Wasser hochziehen kann. Alles Wasser muss gefiltert werden, in jeder Küche unserer verschiedenen Gastgeber steht so ein Filter. Das tägliche Leben ist anstrengender hier, da man nie weiss, ob Strom und Wasser vorhanden ist. In einigen Städten gibt es zum Beispiel nur jeden 2. Abend Strom. Einige haben Batterien oder Solarzellen auf dem Dach.
Hier merke ich wieder einmal, wie viel Luxus ich zu Hause habe, alles was bei uns in der Schweiz selbstverständlich ist, ist in Guinea ein Luxus. So freue ich mich heute wie ein kleines Kind über die funktionierende warme Dusche. Hier in Labe wird es nämlich gegen Abend kühl, so dass wir zum schlafen gar eine Decke über uns ziehen. Auch das Essen fällt in Guinea wesentlich bescheidener aus - viel Auswahl ist schlicht nicht vorhanden. Die Guineer essen hauptsächlich Reis mit Sauce, etwas Gemüse und Früchte je nach Saison. Zurzeit gibt es viele Orangen und Bananen ( die gibt es wohl fast immer), leider ist erst ab März Mangozeit. Unser Menuplan ist etwas reichhaltiger, jedoch im Vergleich mit der Schweiz schon sehr einfach gehalten.Ich stelle fest, dass ich immer satt bin und mich jeweils viel mehr freue, wenn es etwas Besonderes gibt. In Conakry bekommt man aktuell fast alles, es ist aber eine Frage des Preises. Im Landesinneren jedoch fehlt es an vielem. Zum Beispiel Butter gibt es fast nur in Conakry. So isst man halt Margarine. Unser Frühstück: Parisette, Vierfruchtkonfi aus dem nahen Osten, Margarine, Nescafé mit Milchpulver und manchmal ein Streichkäsli. Mittagessen und Abendessen meist Reis mit Sauce, für uns oft mit Rindfleisch oder Fisch drin. Bei unseren Schweizer Freunden werden wir auch mit Fruchtkuchen, Müeslimischung und Fruchtsalat verwöhnt.
Hier in Labe trafen wir wieder die verschiedensten Leute, die für die Projekte der Organisation arbeiten, zwischendurch führt uns eine langjährige Mitarbeiterin durch den Markt, wie immer ein besonderes Erlebnis. Morgen geht es bereits weiter Richtung Gaoual. Internet ist Mangelware- darum fehlen auch heute die Bilder.

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