Donnerstag, 28. Januar 2016

Iguassu 2

Da wir drei Tage in Iguassu sind, haben wir die Gelegenheit bei jeder Tages- und Nachtzeit die Wasserfälle anzuschauen. Dazu gibt es Fusswege, die vom Rand in die Wasserfälle hineinführen. Am schönsten ist es, morgens und abends die rauschenden Wasser auf sich einwirken zu lassen. Manchmal ist es wie wortloser Lobpreis Gottes!




Dienstag, 26. Januar 2016

Iguassu Wasserfälle


Gestern Montag Vormittag hiess es Abschied nehmen von Rebekka und Ronaldo, unsere Reise ging weiter zum letzten Teil. Mit unseren gepackten, schweren Koffern, aufgefüllt mit allerlei schönen Erinnerungen und Leckereien von Brasilien brachten uns Rebekka und ihre Schwägerin zum Internationalen Flughafen von Sao Paulo. Das ist eine knapp zweistündige Autofahrt quer durch Sao Paulo, je nach Verkehr. Wir kamen sehr gut durch dank Feiertag (Geburtstag SP). Wir flogen eineinhalb Stunden nach Foz di Iguassu, die Stadt an den bekannten Wasserfällen, ein Weltnaturerbe an der Grenze zu Argentinien und Paraguay. Unser Hotel liegt im Nationalpark direkt bei den Wasserfällen. Wir sind überwältigt von der Schönheit dieser Wasserfälle und sofort brechen wir trotz brütender Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit zu einem ersten Spaziergang entlang der Fälle auf. Bei Sonnenuntergang gehen wir nochmals, dieses Mal sind wir fast allein, da der Park geschlossen ist und nur die Gäste des einzigen Hotels im Park dieses Privileg haben. Nach dem feinen Znacht lauschen wir nochmals in die Nacht hinein, das Tosen der Fälle und die verschiedenen Tierstimmen. Dabei sehen wir den "noch fast Vollmond" aufgehen. Wir staunen einmal mehr über die geniale, wunderbare Schöpfung.
Heute Morgen sind wir früh wach, also nichts wie los zu den Fällen, dieses Mal bei Sonnenaufgang. Der Weg wieder menschenleer, dafür begegnen uns der südamerikanische Nasenbär, eine riesige gruslige haarige Spinne und viele verschiedenfarbige schöne Vögel. Wir marschieren bis hinab ganz nah zu den Fällen und werden ganz nass. Das gibt so richtig Appetit für das tolle Frühstücksbüffet im Hotelpark.







Kinderheim, Kindergeburtstag, Kirche und Churrasco

Zurück in Vargem Grande bei Rebekka und Ronaldo durften wir nochmals einen Einblick in ihr Leben und ihr Umfeld nehmen. So besuchten wir ein Kinderheim in der Nachbarstadt Cotia, wo Rebekka Englischunterricht gibt. Es wurde von Baptisten gegründet und geführt und bietet bis 25 Kindern eine neue Heimat. Die Kinder - meistens sind es Babys - werden von Amtsstellen vermittelt aus Familien, die nicht zu Kindern schauen können. Sie leben in Wohnungen zu zehnt mit einer "Sozialmutter" wie in einer Familie. Diese betreut sie rund um die Uhr. Zurzeit sind sie daran, eine Halle für Jugendliche der Stadt zu bauen, damit sie sinnvolle Freizeitaktivitäten anbieten können. Der Staat Brasilien ist generell froh und dankbar, was Kirchen an Aktivitäten, Erziehung und Bildung für Kinder machen und unterstützt diese auch finanziell, weil er selber nicht imstande ist, dies vollständig zu tun.

Kurz darauf waren wir noch bei einem Kindergeburtstag dabei, der in der Baptistenkirche vor Ort gefeiert wurde, und die halbe Gemeinde war mit dabei. Feiern und dabei alles geben, was man hat, oder auch noch mehr, ist in Brasilien üblich. Es soll an nichts fehlen, es wird gegessen, getrunken, geschwatzt, gespielt und laut gesungen.

Am Sonntagmorgen waren wir dann im Gottesdienst der Baptistengemeinde. Alle sind wieder ganz dabei, es wird kräftig gesungen und der Geschichte von Lazarus zugehört, die erzählt wird. Und am Schluss findet die Gemeindeversammlung statt. Es folgt die "Churrasco", zu der wir bei Ronaldos Eltern  eingeladen sind. Das ist ein fröhliches, feines und ausgiebiges Grillfest, das sich weit in den Nachmittag hineinzieht. Jeder geniesst Fleisch, Salate, Reis und auch Zitronenkuchen und Kaffee, die es zum Nachttisch gibt.

Samstag, 23. Januar 2016

Abschied vom Meer

Wir haben die Tage in Guaruja sehr genossen und sind gestern nach einem letzten Bad im Meer und einer letzten Fischplatte wieder Richtung Sao Paulo losgefahren. Dies war nochmals eine kleinere Herausforderung für uns an Schweizer Strassen gewohnte Autofahrer. Man überwindet in Kürze mehrere hundert Höhenmeter auf einem dreispurigen Highway, gefüllt mit überdimensionalen Trucks, die vom grössten Hafen Südamerikas - Santos - in die Millionenmetropole fahren. Zudem mussten wir dreimal den Highway wechseln. Dank Google Map und Copilot kamen wir heil wieder in Vargem Grande, bei Rebekka und Ronaldo an.





Donnerstag, 21. Januar 2016

Guaruja 2


Gestern und heute verbrachten wir in Guaruja und in Santos, die nur vom Schiffskanal getrennt sind. Schön und berührend war die Begegnung mit dem Hoteleigentümer Harald Stolze, der uns das Hotel zeigte und uns seine Geschichte damit erzählte. Sie mündete darin, dass er uns am Abend in seinen Hauskreis einlud, der in Santos stattfand. Dort waren etwa zwanzig Personen im Wohnzimmer einer Privatwohnung, um Gott anzubeten, auf sein Wort zu hören und davon zu lernen. Das Thema war Freude, wie sie in Apostelgeschichte 8 eindrücklich beschrieben worden ist. Und wir durften zudem die herzliche brasilianische Gastfreundschaft erleben und geniessen. Auch die Fahrt dorthin und zurück war schon ein Erlebnis, beeinhaltete sie auch die Fähre über den Kanal und gefüllte brasilianische Strassen abends. Heute war dann Ruhetag am Strand bei Sonnenwetter, wo wir uns vor Sonnenbrand schützen mussten. Am Nachmittag kamen Rebekka und Ronaldo, unsere Verwandten, worauf wir uns sehr freuten, damit wir Zeit mit ihnen verbringen können.








Dienstag, 19. Januar 2016

Guaruja

Heute haben wir die Pousada Aldeia in Paraty verlassen und sind 280 Kilometer südwärts gefahren. Die Strasse führte uns wieder weitgehend der Küste entlang, zwischendurch auch kurvig durchs Landesinnere. Der Verkehr war mässig, so dass wir gut vorangekommen sind. Mitte Nachmittag trafen wir in der Hafenstadt Guaruja ein, wo wir ein Zimmer im Hotel il Faro gebucht haben. Es gehört auch lose zum internationalen christlichen Hotelverband und liegt fast am Sandstrand. So konnten wir noch Meer, Sonne und einen Caipirinha geniessen...
Unser Hotel in Guaruja 

Sonntag, 17. Januar 2016

Wieder in Paraty

Gestern Vormittag haben wir die Ilha Grande per offizieller Fähre wieder verlassen, nachdem es wieder fast 16 Stunden ohne Aufhören geregnet hatte. Bei mir hatte sich so etwas wie ein Regenkoller angemeldet, wer mich kennt, weiss, dass ich den Regen nicht gerade liebe. Doch dann kamen wir trockenen Fusses und mit allem Gepäck sicher aufs Festland zurück, wo uns auch sofort unser kleines Mietauto zurückgebracht wurde. Die Parkplatzmänner winkten uns noch lieb nach - ja, bis jetzt hatten wir nur gute Begegnungen mit den Brasilianer, hilfsbereit, freundlich, für jedes Problem findet sich eine Lösung, obwohl fast niemand englisch spricht und wir ausser "obrigada" (Danke) kein Portugiesisch sprechen.
Wir waren somit am nördlichsten Punkt unserer Reise angekommen und fuhren nun wieder südwärts nach Paraty in dieselbe Pousada, wo es uns letzte Woche so gut gefallen hat. Wir bleiben hier drei Nächte. Wir lesen viel, schlafen viel und tauschen uns über dies und jenes aus. Zeit haben ist einfach schön. Heute Morgen erwachten wir bei blauem Himmel und Sonnenschein. So machen wir uns auf, um einen schönen Strand zu erkunden. Die Fahrt ist abenteuerlich, führt die Strasse doch über eine felsige Halbinsel mit mehr als 20% Steigung. Den letzten Teil der Strecke müssen wir zu Fuss wieder über einen felsigen Hügel mit einem verschlammten, rutschigen, steilen Weg gehen. Doch die Mühe lohnt sich: der Strand ist sehr gross, sauber, die vielen Leute verteilen sich bestens. Der Atlantik ist warm, ca. 25 Grad und hat grosse Wellen. Wir geniessen es, in den Wellen zu springen und zu tauchen. Schwimmen ist wegen der Wellen nicht möglich. Den ganzen Tag über bleibt es trocken und sonnig, heute Abend essen wir das erste Mal unter freiem Himmel.

Freitag, 15. Januar 2016

Abraao

Schon gestern bei der Rückfahrt mit dem Motorboot hat der Steuermann immer Abraao gerufen. So heisst das Hauptdorf der Insel, in deutsch Abraham. Die Insel spielte eine gewisse Rolle bei der Besiedlung durch die Portugiesen, es gab ein Gefängnis und ein Lazarett als Quarantänestation hier bis ins 20. Jahrhundert. Vom letzteren sahen wir noch die Grundmauern. In Abraao leben etwa 3000 Leute, dazu kommen viele Touristen, die meisten sind Brasilianer. Es gibt viele Pousadas, einfache
Gästehäuser und Restaurants hier. Zum Frühstück gibt es viele Früchte: Ananas, Bananen, Melonen, Papayas und Mangos. Dazu weisses Brot, süsse Kuchen, industriellen Käse, Rührei, Schinken, Fruchtsäfte und Kaffee. Das typische Abendessen besteht aus einem Rindsteak, Pommes Frites, Reis und Bohnensauce. Getrunken wird Wasser, Süssgetränke oder Bier, letzteres schmeckt uns bestens... Heute war ein eher ruhiger Tag mit spazieren, Baden, lesen und Nichtstun. Das passt sehr gut zur lockeren Stimmung auf der Insel und zur fröhlichen, unkomplizierten Lebenseinstellung vieler Brasilianer.

Donnerstag, 14. Januar 2016

Ilha Grande

Gestern Vormittag haben wir Paraty verlassen und sind weiter Richtung Norden gefahren. Nächstes Ziel hiess Ilha Grande, eine autofreie Insel mit angeblich den schönsten Stränden Brasiliens. Wir fanden dank Internet heraus, dass man in der Hafenstadt Angros dos Reis Schiffe für die Überfahrt findet. Ohne Portugiesischkentnisse ist man hier ziemlich verloren, da die wenigsten Brasilianer ein paar Brocken englisch sprechen. So hiess es erst einmal das Auto parken...Mit Händen und Füssen erklärte ich, Conny, einer Kioskfrau, was ich möchte. Sofort rief sie einen alten Mann daher, der mir den Autoschlüssel entriss, ein Quittungsblock hervorzauberte, die Autonummer notierte und den Betrag von 100 Real. Er gab uns noch eine Telefonnummer, da sollen wir wohl bei der Rückkehr anrufen, damit wir unser Auto wieder bekommen. So überliessen wir ihm gutgläubig unser Auto...
Mit der Überfahrt ging es ähnlich, beim Tourist Office kein Wort englisch und jede Mitarbeiterin sagte eine andere Abfahrtszeit, wir sollen einfach warten, hiess es. Ich traute der Sache nicht, merkte dann bald, dass beim Kokosnussstand etwas vor sich ging und oh Wunder, da bekam ich Tickets. Im Nachhinein gesehen wohl etwas Teure. Die Überfahrt im grossen Gummiboot war angenehm abgesehen davon, dass der eine Motor ausfiel, aber es hatte ja noch einen Zweiten...
Auf der Insel trocken angekommen, stand sofort ein Gepäckträger bereit mit Handwagen, um uns zur vorher reservierten Pousada zu bringen. Abraaos ist ein kleines Städtchen mit Naturstrassen, einem Haufen Touristen, vielen Restaurants und Taxibootunternehmen. Ein Wirrwarr von Leuten, Hunden, Handwagen, Velos und einer Ambulanz, die wohl ins Nirwana fährt bei einem Notfall.
Ilha Grande ist bergig mit Regenwald bewachsen, nur Abraao auf der Ostseite ist bewohnt. Ansonsten hat es rund um die Insel traumhafte Strände, nur zu Fuss oder mit Taxiboot erreichbar. Der Strand "Lopes Mendes" ist der Traumstrand und hierhin darf kein Boot fahren, da im Naturschutzgebiet. So machten wir uns heute Morgen nach einer durchregneten Nacht auf, diesen Strand zu erkunden. Laut Tourist Map eine vierstündige Wanderung. Unsere Tessinwandererfahrungen halfen uns, diese Zeit um eine Stunde zu unterbieten. Es war ein tolles Erlebnis durch den dichten Regenwald steil bergauf bei sicher 100% Luftfeuchtigkeit und gefühlten 35 Grad zu wandern. Wir wurden mit dem herrlichen Strand belohnt, bei Bewölkung nicht mit türkisblauem Wasser, dafür fast keine Leute, herrlichem sauberen Wasser und tollen Wellen. Was kaum zu glauben ist, dass frau heute Abend einen tollen Sonnenbrand hat, obwohl die Sonne nur geschätzte 5 Minuten geschienen hat. Auf dem Rückweg gönnten wir uns nach 30 Minuten Wanderung ein Taxiboot.