Donnerstag, 14. Januar 2016

Ilha Grande

Gestern Vormittag haben wir Paraty verlassen und sind weiter Richtung Norden gefahren. Nächstes Ziel hiess Ilha Grande, eine autofreie Insel mit angeblich den schönsten Stränden Brasiliens. Wir fanden dank Internet heraus, dass man in der Hafenstadt Angros dos Reis Schiffe für die Überfahrt findet. Ohne Portugiesischkentnisse ist man hier ziemlich verloren, da die wenigsten Brasilianer ein paar Brocken englisch sprechen. So hiess es erst einmal das Auto parken...Mit Händen und Füssen erklärte ich, Conny, einer Kioskfrau, was ich möchte. Sofort rief sie einen alten Mann daher, der mir den Autoschlüssel entriss, ein Quittungsblock hervorzauberte, die Autonummer notierte und den Betrag von 100 Real. Er gab uns noch eine Telefonnummer, da sollen wir wohl bei der Rückkehr anrufen, damit wir unser Auto wieder bekommen. So überliessen wir ihm gutgläubig unser Auto...
Mit der Überfahrt ging es ähnlich, beim Tourist Office kein Wort englisch und jede Mitarbeiterin sagte eine andere Abfahrtszeit, wir sollen einfach warten, hiess es. Ich traute der Sache nicht, merkte dann bald, dass beim Kokosnussstand etwas vor sich ging und oh Wunder, da bekam ich Tickets. Im Nachhinein gesehen wohl etwas Teure. Die Überfahrt im grossen Gummiboot war angenehm abgesehen davon, dass der eine Motor ausfiel, aber es hatte ja noch einen Zweiten...
Auf der Insel trocken angekommen, stand sofort ein Gepäckträger bereit mit Handwagen, um uns zur vorher reservierten Pousada zu bringen. Abraaos ist ein kleines Städtchen mit Naturstrassen, einem Haufen Touristen, vielen Restaurants und Taxibootunternehmen. Ein Wirrwarr von Leuten, Hunden, Handwagen, Velos und einer Ambulanz, die wohl ins Nirwana fährt bei einem Notfall.
Ilha Grande ist bergig mit Regenwald bewachsen, nur Abraao auf der Ostseite ist bewohnt. Ansonsten hat es rund um die Insel traumhafte Strände, nur zu Fuss oder mit Taxiboot erreichbar. Der Strand "Lopes Mendes" ist der Traumstrand und hierhin darf kein Boot fahren, da im Naturschutzgebiet. So machten wir uns heute Morgen nach einer durchregneten Nacht auf, diesen Strand zu erkunden. Laut Tourist Map eine vierstündige Wanderung. Unsere Tessinwandererfahrungen halfen uns, diese Zeit um eine Stunde zu unterbieten. Es war ein tolles Erlebnis durch den dichten Regenwald steil bergauf bei sicher 100% Luftfeuchtigkeit und gefühlten 35 Grad zu wandern. Wir wurden mit dem herrlichen Strand belohnt, bei Bewölkung nicht mit türkisblauem Wasser, dafür fast keine Leute, herrlichem sauberen Wasser und tollen Wellen. Was kaum zu glauben ist, dass frau heute Abend einen tollen Sonnenbrand hat, obwohl die Sonne nur geschätzte 5 Minuten geschienen hat. Auf dem Rückweg gönnten wir uns nach 30 Minuten Wanderung ein Taxiboot.

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