Donnerstag, 1. November 2018

Countdown

Nun ist es also soweit - nur noch zwei Tage sind wir  in der Casa Emmaus - klar, Ende Jahr gibt es dann noch dies und eis. Aber die eigentliche Gastgeberrolle im Tessin, in der Schweiz  streifen wir nun ab - das, nach genau 23 Jahren, 17 Jahre in der Casa Moscia, 6 Jahre in der Casa Emmaus.
Letzten Sonntag wurde es mir bewusst, als ich die letzte grosse Gruppe verabschiedete, nochmals gefühlte 30 Maschinen Wäsche wusch, und es dann plötzlich still wurde im Haus. Das hat doch einige melancholische Gedanken in mir hervorgerufen. Diese Ära geht nun wirklich definitiv zu Ende.
Zu Hause leeren sich die Schränke und Gestelle, in der Küche leert sich der Kühlschrank und die Vorratsschränke. Die Kisten für den Container sind in der Deutschschweiz und warten auf den definitiven Transport Richtung Conakry. Die Koffer und Taschen für Massy, Paris sind auch schon fast fertig gepackt, bald geht es los mit unserem Hyundai Richtung Frankreich. Was für ein Abenteuer bereits jetzt - die Zeit in Frankreich wird für uns eine Art Probe-Auslandaufenthalt sein - noch werden wir viel an Luxus haben, Supermärkte, Restaurants, kostenfreies WiFi und eine funktionierende Dusche. Und doch sind wir dann bereits weit weg und auf uns gestellt.
Nur schon die letzten Monate haben sich für uns gelohnt - der Prozess des Loslassens, des langsam heimatlos werden, im Zwischenraum stehen. Es ist so spannend, Neues zu lernen, Leute mit dem gleichen Anliegen zu treffen, so zum Beispiel im Tropenkurs in Basel. Wieder Lernende zu sein, nicht alles wissen, nicht alles können. Das tut gut. Ob wir das mit der französischen Sprache wohl packen??
Die Gefühle gehen auf und ab - Vorfreude aufs Neue wechselt sich ab mit der aufkommenden Abschiedstrauer - es muss wohl so sein und wird noch länger so bleiben. Aber wir sind nicht allein - unsere Familie, unsere vielen lieben Freunde und unser Vater im Himmel gehen mit da durch.