Donnerstag, 29. August 2013

Lake Powell

Der Lake Powell ist einer der grössten Stauseen der USA, der um 1960 gebaut wurde. Er staut den Coloradofluss auf eine Länge von 200 km! Die Uferlänge beträgt über 3'000 km, d.h.  er hat zahlreiche Seitenarme mit wunderschönen Sandsteinfelsen.  Heute ist er ein richtiges Wassersporteldorado für viele Amerikaner. Wir genossen den Campingplatz Wahweap mit Sicht auf diesen See und auch das Schwimmen in Lone Rock. Hier konnten wir gar mit unserem Camper auf den Sandstrand fahren und nur einige Meter weiter tauchten wir ins angenehm warme Wasser des Lake Powell. Wie viele ja wissen, ist Wasser unser Element. Das Wetter war sehr veränderlich, zwischendurch kam das Wasser auch kübelweise vom Himmel herab... 






Eindrücklicher Blick vom Plateau auf den Colorado bei Horseshoe Bend

Montag, 26. August 2013

Mesa Verde - Monument Valley

Nach Canyonlands sind wir am letzten Freitag nordostwärts durch ein herrliches Tal dem Colorado-River entlang Richtung Grand Junction gefahren, das bereits im Staat Colorado liegt. Grand Junction ist eine grosse Kreuzung mitten in the middle of nowhere. Dort hat es alles, was man braucht, um wieder in die Wildnis zu gehen. So haben wir eingekauft, alle Akkus geladen, Wäsche gewaschen und Internet genutzt. Dann ging es weiter durch die San Juan Mountains, ein Teil der Rockys. Hier waren wir nun weg von den grossen Touristenströmen, hier gab es fast nur noch Amerikaner, die mit ihren Jeeps auf den Forststrassen durch die Wälder brausten, offenbar ein verbreiteter Wochenendsport. Wir fanden einen teuren lieblosen Campground in einem Bergdorf auf ca 2400 m ü/M, wo wir die Nacht verbrachten. Wir befänden uns nun in Little Switzerland, so unsere Campingnachbarn! Am Sonntag ging es dann weiter über den Red Mountain Pass von 11018 Feet, dies entspricht 3360 MüM. Jetzt befanden wir uns mitten in einem grossen ehemaligen Gold- und Silberminen Gebiet. Überall waren die Spuren vergangener Zeiten noch sichtbar und Kaffee trinken in einem echten Saloon im Goldgräberdorf Durango durfte nicht fehlen. Auf eine Nostalgiefahrt mit der Dampfeisenbahn haben wir aber gerne verzichtet.



Unser Ziel war aber der Mesa Verde National Park, eine riesengrosse Hochebene. In einigen Canyons davon befinden sich in schwindelnder Höhe unter mächtigen Sandsteinvorsprüngen gut erhaltene Häuser und Dörfer der Anasazi-Indianer. Diese lebten bis ca 1280 dort. Einige dieser Dörfer kann man unter kundiger Führung eines engagierten Rangers besichtigen, das wir auch taten. Auf dem Rückweg zum Campingplatz tauchte plötzlich unweit der Strasse eine Schwarzbärenmutter mit ihren drei kleinen Jungen auf, ein weiterer Höhepunkt dieses langen Tages.




Leider war das Objektiv für diesen Fall zu schwach...

Gestern Sonntag fuhren wir dann weiter durch das Monument Valley nach Page, eine knapp 300 Meilen lange Fahrt an den Lake Powell im Staat Arizona. Leider war das Wetter ziemlich schlecht, so dass wir die Monumente nur eingenebelt fotografieren konnten.



Unterwegs in Mexican Hat gab es am Strassenrand eine schöne Begegnung mit Bob aus Ohio, der vier Wochen mit seiner Harley von Ost nach West und retour fährt...


Sonntag, 25. August 2013

Canyonlands

Canyonlands liegt nur wenige Meilen flussabwärts von Arches, zumeist auf der gleichen Seite des tiefeingeschnittenen Colorado-Flusses. Trotzdem ist es eine andere Welt und auch die zurückgelegten Distanzen sind doch beträchtlich. Dazwischen liegt Moab, wo alles für die Reise erhältlich ist. Um Wesentliches zu sehen, fahren wir zuerst lange auf der kargen Mesa, der Hochebene, bis sich links und rechts die tiefen und breiten Canyons des Colorados und des Green Rivers auftun. Meist fällt die Hochebene gleich senkrecht ab, und in der Tiefe erkennen wir weitere Canyons, die sich nochmals einschneiden, Wege und Fahrspuren . Gegen Abend kehren wir zurück, um im vorgelagerten Dead Horse State Park zu campieren. Auch er ist auf der Mesa, die beidseitig zum Colorado-Fluss abfällt. Ein wiederum ruhiger Ort, mit kleinen Bäumen, mit schönem Sonnenuntergang und -aufgang. Zeit zum Spazieren und zum Sein. Fast schade, dass wir nur eine Nacht hier verweilen können.





Freitag, 23. August 2013

Alltag im Urlaub

Einige Leute wollten schon im voraus wissen, wie wir das wohl 8 Wochen nur zu zweit auf engem Raum aushalten würden. Wir können sagen, dass wir es bis jetzt sehr gut hatten zusammen, und wir uns noch nicht überdrüssig sind. Wir geniessen auch das Alltägliche wie einkaufen, gemeinsam kochen oder besser gesagt gemeinsam grillen. Dann müssen wir Wasser auffüllen, Abwasser ablassen, immer wieder Benzin tanken (unser Ford ist durstig), eine laundry (Wäscherei) suchen, um zu waschen und Tumblern, usw.
Zurzeit beschäftigt es uns, dass Connys Mutter im Spital liegt, und wir zwei Tage lang nicht wussten, ob wir die Reise abbrechen müssen. Heute gab es Entwarnung, worüber wir sehr froh sind. So sind wir in Gedanken oft auch zu Hause.
Abends beenden wir meist den Tag mit einer gemeinsamen Abendliturgie aus dem Buch von Thomas Härry "Deus adest - Gott ist da". So können wir die Sorgen um die Lieben zu Hause immer wieder bei Gott ablegen.


Süsse Maiskolben sehr lange auf dem Feuer gegart sind zurzeit unser Lieblingsessen.


Mc Peter...

 
Ein Frappucino ist oft die Belohnung nach dem Einkauf.




Arches National Park

Die Strecke von Goblin Valley zum Arches war nicht allzu weit für amerikanische Verhältnisse: nur etwa 100 Meilen. Es ging wiederum ziemlich gleichmässig flach durch Utahs Halbwüste nach Moab, ein Städtchen, das unweit vom Parkeingang liegt. Hier konnten wir tanken, einkaufen, Geräte aufladen - geht bestens im Supermarkt, irgendwo gibt es immer eine Steckdose und niemand schien das zu stören - Mails checken, etc.


Schon der Zugang zum Arches war imposant: hohe, rote Sandsteinfelsen säumten die kurvige Strasse. Etwas flacher ging es kilometerweit durch versteinerte Sanddünen zu weiteren Sandsteinmonumenten. Am Ende nach 21 Meilen kommt unser Campingplatz in Sicht: Devils Garden. Wiederum ungemein schön und grosszügig angelegt, aber ohne jeglichen Komfort wie Wasser und Strom. Drei Nächte waren wir dort, und so hatten wir Zeit und Musse, etliche Sandsteinbögen und -Monumente zu erwandern und deren Schönheit und Wucht auf uns einwirken zu lassen. 




Einmal gingen wir bereits nach fünf Uhr morgens los - es war noch dunkel - um den Sonnenaufgang vor Ort zu erleben und der Tageshitze auszuweichen. Aber es hatte sich gelohnt, wir waren alleine beim Double-o-Arch, und die Sonne kam über den Horizont - amazing, how great is God!



Ein anderes Mal gingen wir nachmittags zum Delicate-Arche, es ist wohl der berühmteste der über 2'000 Bögen, die es in diesem Nationalpark gibt. Es besuchen ihn Hunderte täglich, obwohl der Aufstieg ungefähr eine Stunde dauert. 



Die Bilder geben nur ein Hauch des Raumes und der Atmosphäre wieder, die wir aufgesogen und genossen haben, aber immerhin...




Montag, 19. August 2013

Goblin Valley State Park

Von Provo am Utah Lake fuhren wir südwärts nach Green River, das als Oase in der Wüste Utahs liegt. Dann ein kurzes Stück auf dem 70er Highway Richtung Westen bis zu den eindrücklichen San Rafael Swell. Eine unbedeutende Verbindungsstrasse in der middle of nowhere führte uns dann zum einsamen Goblin Valley State Park. Kein Haus weit und breit, nur das Eingangsgebäude des State Parks in der prallen Sonne. Und es geht zum Campingplatz Nummer 14, der gleich vor den eigentümlichen Sandsteinfelsen liegt. Noch ist es zu heiss für grosse Erkundungen, am besten halten wir uns am Schatten auf bei ungefähr 100 grad Fahrenheit, das 38 grad Celsius entspricht... Später machen wir uns auf die Socken, nein auf die Tewas, und schauen uns die steinerne Wunderwelt an und geniessen sie nachmittags, abends und morgens. Es sieht vielleicht etwas kitschig aus, aber es war wirklich eine farbintensive Atmosphäre, wie wir sie selten erlebt haben.







RV = Recreation vehicle = Wohnmobil

Vorgestern Freitag sind wir vom Yellowstone durch den Teton Nationalpark nach Logan gefahren - 80 Meilen nördlich von Salt Lake City. Dieser gut 300 Meilen-Trip war abwechslungsreich, manchmal an die Schweizer Alpen erinnernd. In einem kleinen Mormonen-Bauerndorf namens Paris trafen wir doch tatsächlich eine Schweizerin, die sich sehr freute, wieder einmal schwyzerdütsch zu sprechen. Sie empfahl uns sehr, die riesige Mormonenkirche zu besichtigen genannt Tabernakel. 
In Logan übernachteten wir in einem Motel mit gutem WLAN, wollte ich doch unbedingt mit unseren Kindern sprechen, die anstelle von uns an der Hochzeit meiner lieben Nichte Salome weilten. Das erste Mal, seit wir unterwegs sind, kam etwas Heimweh auf, wären wir doch so gerne bei meiner Familie und diesem speziellen Anlass gewesen - eine Doppelhochzeit von Tessiner Zwillingsbrüdern und zwei besten Freundinnen. Aber Livia und Gabriel versorgten uns mit Infos und Bildern via whatsup.
Dann ging es weiter nach Salt Lake City, wo wir noch die Downtown und das Zentrum der weltweiten Mormonenbewegung besichtigen. Rund um das riesige Tabernakel beobachteten wir mehrere Hochzeitspaare, die Fotoshootings machten, ein Riesenspektakel. 
Am frühen Nachmittag konnten wir dann mitten in der Stadt unser RV übernehmen. Wir fielen insofern auf, als dass wir die einzigen waren, die eine so lange Mitdauer haben - 41 Tage.... Nach Instruktionen, die ziemlich kurz ausfielen, ging das Abenteuer los. Zum Glück haben wir schon eine mehrwöchige RV Erfahrung hinter uns, so war alles recht easy. Anschliessend mussten wir zuerst noch auf dem Airport unseren Chevy zurückgeben. Wir fuhren also hintereinander im Samstagnachmittagsverkehr auf dem Highway, frau noch etwas mit schlotternden Knien. 
Dann ab in den nächsten Walmart, Grosseinkauf für die nächste Woche in der Einsamkeit und Shoplosigkeit. Zuweilen mussten wir so lachen, weil es hier ja meist nur Oversize Grössen gibt. Was sollen wir mit einer Gallone Milch anfangen, wir brauchen ja nur einen Schluck in den Kaffee. Irgendwann konnten wir fast nicht mehr, einiges fehlte noch wie zum Beispiel Zündhölzer. Das war fast, wie wenn man eine Nadel im Heuhaufen sucht. Aber dank der hilfsbereiten Verkäufer, die mit uns kreuz und quer durch den Laden liefen (ungefähr ein 4 M Migros), hatten wir dann doch das Wichtigste beisammen. Jetzt brauchten wir nur noch einen Schlafplatz, den wir dann 20 Meilen südlich in einem Statepark am Lake Utah auf Anhieb fanden. Ein wunderbarer Platz. Bei Sonnenuntergang assen wir ein roasted chicken (wen wunderts) in unserem neuen Zuhause.




Freitag, 16. August 2013

Keine Termine

Heute war es sehr heiss durch den Tag. Ich bin seit Tagen extrem stark erkältet, so dass Peter sich alleine auf eine Wanderung machte und ich mich mit einem Buch an einen Fluss setzte. Ich sass lange Zeit nur da, hörte auf die Stille - hier wird es wirklich ganz still - und liess den Gedanken freien Lauf. Ich bin so dankbar für dieses innehalten - keine Termine, kein organisieren und planen. Auch am späten Nachmittag sind wir einfach da gesessen und haben nichts gemacht. Das muss ich auch lernen, ich kann abends keine Leistung aufweisen, nichts, wofür ich mir selber auf die Schulter klopfen könnte. Ein Wort aus der Bibel hat mich berührt: Jesus sagt zu Petrus: "Hast du mich lieb?" Darum geht es doch, dass ich ihn liebe, weil ich so von ihm geliebt bin!
Morgen fahren wir zurück Richtung Salt Lake City, bereits beginnt die dritte Woche unserer Reise.







Apropos viele Tiere

Leider hat sich die Tierwelt bis jetzt rar gemacht, ein paar Elks und ein Bison (siehe nachfolgende Bilder)
Ui ui, wie fahre ich hier bloss vorbei!?!


Wenn der jetzt losrennt, sind wir arm dran!
Dann ging alles gut, der stand da wie ausgestopft, vielleicht war er es ja auch:-)


Donnerstag, 15. August 2013

Faszination Amerika

Einmal mehr sind wir erstaunt und beeindruckt von der Unkompliziertheit der Amerikaner. Hier auf dem Zeltplatz sprechen uns immer wieder spontan Leute an und lassen sich auf ein Gespräch ein. So wohnt ein paar Zelte weiter ein pensioniertes Ehepaar aus Los Angeles, er ein Kieferchirurg. Wir plaudern lange zusammen, zum Schluss wollen sie mit uns essen gehen. Das machen wir dann auch, verbringen den ganzen Abend zusammen. Unser Englisch ist ja schon noch sehr einfach, doch das macht nichts. Am Ende wollen sie gleich wieder für den nächsten Abend abmachen... Wir möchten dann lieber einmal unser Picnic am Flüsschen halten, was sie auch verstehen. 
Dann gibt es jeden Abend Campfire- alle sind eingeladen, alle sind integriert und gefragt. Eben gerade eine spannende Runde mit den verschiedensten Menschen, vorwiegend Amerikaner von Brooklyn bis LA. Die Schweizer würden nun vielleicht sagen, dass das alles doch immer sehr oberflächlich sei, wir meinen: lieber oberflächlich als überhaupt keinen Kontakt.
Nun ab in den warmen Schlafsack: in der Nacht fällt die Temperatur auf den Gefrierpunkt und heute Nachmittag war es 32 Grad.



Einige Impressionen

Wir sehen zurzeit jeden Tag so viel Schönes, schwierig zu beschreiben. Immer wieder singen wir das Lied im Auto, das wir am Sonntag im Gottesdienst bei Willow gesungen haben: how great is our God!








Gestern Abend vor dem Gewitter und dann danach: